Die Südinsel

Die Meinung über die Südinsel Neuseelands geht bei uns etwas auseinander. Danny findet sie landschaftlich wirklich schön, Isi eigentlich auch, allerdings ging ihr total der ständige saukalte Wind und der dazugehörige Regen auf die Nerven! Aber von vorne:
Wir landeten in Christchurch, nach Wellington die wohl windigste Stadt Neuseelands. Christchurch ist eigentlich ganz nett, vorallem unser super modernes (und günstiges!) Hotel war der Knaller: Sauna, Fitnessraum, verschiedene Lichtelemente im Zimmer, Flachbildfernseh… einfach wunderbar nach 10 Monaten in einem Auto! Und endlich wieder ein eigenes Bad!!! Wir verbrachten demnach ziemlich viel Zeit im Hotel, denn Christchurch leidet noch unter dem schweren Erdbeben (7.4 auf der Richterskala), dass hier im September gewütet hat. Viele Häuser sind total zerstört, einige Straßen noch gesperrt und von einigen Kirchen viel sogar der Kirchturm ab. Wir buchten in der Infozentrale eine Walbeobachtungstour, weil wir bei unserer Route durch das Land etwas Zeit sparen wollten (wie sich herausstellte Unsinn, denn die geplanten 17 Tage Südinsel waren viel zu viel). So machten wir uns also früh morgens mit einem Busunternehmen auf in Richtung Kaikoura. Wir waren erfolgreich und konnten zwei riesige Buckelwale aus nächster Nähe betrachten. Es war etwas unspektakulär, denn wir erhofften uns natürlich ein paar Sprünge. Einer schlief die komplette Zeit an der Wasseroberfläche, bevor er wieder abtauchte und auch der andere Wal lag nur faul herum. Trotzdem war es wirklich beeindruckend solche riesigen Tiere aus der Nähe zu sehen.
Nachdem wir unseren „Wickedcamper“ abholten, ging die Reise los Richtung Süden. Die Fahrt durch das Innland der Südinsel war noch ganz entspannt, mal davon abgesehen, dass wir unser Auto im Sand versenkten. Aus eigener Kraft konnte es unser kleines Auto leider nicht schaffen, so mussten wir die Nacht eingegraben im Sand verbringen. Zum Glück kam am nächsten Morgen ein Bautrupp vorbei, der uns mit Hilfe seiner Mörtelmaschine befreite :-)
 Aber an der Küste gings dann los: Der Wind bläst hier unerbittlich. Isi stürzte sogar in den Graben, weil eine Windböe sie erfasste und fast davon trug (kein Witz!!).  Da wir natürlich die meiste Zeit auf irgendwelchen Parkplätzen wild campen, rüttelt nachts der Wind so gegen das Auto, so dass man sich besser zum schlafen warm anzieht.  Außerdem müssen wir uns am Kofferraum von außen waschen und können auch nur dort kochen, weswegen es oft ziemlich ungemütlich war. Dafür kann man einige coole Dinge tun:  wilde Pinguine, Albatrosse und Seelöwen beobachten, auf Gletscher  wandern oder sich die Fjordlandschaften anschauen. Das Problem war allerdings ganz klar das Wetter:  Es regnete tagelang! Wir wollten eigentlich den Franz-Josef Gletscher in einer achtstündigen Tour besteigen, aber durch starken Regen fiel sogar der Strom im Ort aus und damit auch die Tour ins Wasser. Wir waren im Endeffekt gar nicht so traurig darüber, denn wer will schon bei Regen und Nebel auf einen Gletscher krabbeln?!?Ein weiteres Problem der Südinsel, zumindest im Westen, sind unzählige Sandfliegen, die einen echt den Spass verderben können. Sie sind total klein und beißen einen mit Vorliebe an den Füßen oder Beinen.
Wir entschlossen uns, die Fähre auf die Nordinsel vor zu buchen und kehrten der Südinsel bereits nach 14 Tagen den Rücken. Das war auch die beste Entscheidung! Hier gefällt es vor allem  Isi schon wieder viel besser! Es ist sonnig, nicht so windig und man kann sich super die Zeit vertreiben!
Übrigens wollten wir noch erwähnen, dass wir an Weihnachten ziemliches Heimweh hatten!!!! Einziger Lichtblick war eine nette Neuseeländerin, die uns selbstgebackene Weihnachtsplätzchen ans Auto brachte, weil sie es so traurig fand, dass wir die Feiertage alleine in so einem Auto verbringen müssen…