Borneo
Borneo: Die Insel aus Isis Träumen war wirklich ein Traum, von ein paar Kleinigkeiten mal abgesehen. Wir kamen am winzigsten Flughafen der Welt an (wie wir vermuten), denn er bestand nur aus
einer kleinen Hütte im Regenwald. Total süß! Man wurde freundlich mit dem Vermerk auf die Todesstrafe bei Einfuhr von Drogen begrüsst und dann wurden wir mit dem Taxi nach Sandakan gebracht. Hier
wollten wir eigentlich 5 Tage bleiben, aber unser Hostel war mit Abstand das schlimmste, in dem wir je hausen mussten. Erstens ging die Klospülung nicht und man musste immer mit einer Schöpfkelle
hantieren, bis nach Ewigkeiten mal alles verschwunden war. Damit hätten wir leben können. Zweitens hat es überall ziemlich übel gemüffelt. Aber gut, auch damit hätten wir leben können. Aber nun
der Haken: Das Hostel stand mitten auf einer Baustelle. Es war wirklich so, denn direkt dahinter und daneben wird momentan ein riesen Einkaufszentrum gebaut. Damit hätten wir auch leben können,
würde es auf Borneo Ruhezeiten geben. Gibst aber nicht und so wurde von Montag - Sonntag durchgearbeitet. Als wir ankamen, wurde 5 Meter von unserem Fenster entfernt mit einem
Schlagbohrer Fenster in die Fassade gebohrt (Wieso haben die nicht von Anfang an Platz für die Fenster gelassen????) und dann wurden bis Nachts um 23:00 Uhr Lüftungsschächte geklopft. Aufgeweckt
wurde man wieder so gegen 4:00 Uhr morgens. Das hat vielleicht genervt! Es war schon sehr merkwürdig, dass wir zwei die einzigen Touristen waren und sonst nur Baustellenarbeiter von den
Philippinen dort wohnten. Weil die Situation wirklich fast nicht zu ertragen war, konnten wir das Hostel nach 3 Tagen verlassen und bekamen sogar das restliche Geld zurück. Außerdem wurde noch
während unseres Aufenthalts ein Schild an der Tür aufgehängt, dass momentan keine Gäste mehr aufgenommen werden können. Also man muss zugeben, dass sich die Hostelbesitzer sehr fair verhalten
haben.
Mal davon abgesehen war Borneo aber total super! Wir kamen ja eigentlich aus einem Grund hierher: Man kann in einem Orang Utan Rehazentrum wildlebende Orang Utans beobachten, die dort wieder auf
ihre Auswilderung vorbereitet werden. Verletzte Tiere werden also hier aufgenommen und umsorgt. Wir machten einen Tagesausflug mit einem öffentlich Bus in den Regenwald, um das Zentrum zu
besuchen. Schon die Busfahrt war ein Knaller, denn hier benutzen noch Leute ihr Handy als Ghettoblaster und hören immer und immer und immer wieder das gleiche Lied aus den 60er Jahren, bis der
ganze Bus im Takt mitsummt. Einfach herrlich! Wir hatten auch ziemlich Glück mit den Fütterungen, die zweimal täglich stattfinden. Wir machten natürlich beide mit und bei der ersten Fütterung
bekamen wir neben zahlreichen frechen Affen 5 ausgewachsene Orang Utans und zwei Babys zu sehen. Es war total beeindruckend und wunderschön! Bei der zweiten Fütterung tauchten dann zwar nur zwei
ausgewachsene Orang Utans auf, aber die blieben dafür extra lange, bevor sie wieder in den Regenwald verschwanden.
Mal davon abgesehen haben wir aus Geldspargründen nicht sehr viel unternommen und auch in Kota Kinabalu, unserer letzten Stadt kann man nicht wirklich viel unternehmen. Hauptsächlich kann man
Kopftücher in allen Farben und Mustern kaufen und sich als Frau mit langen blonden Haaren anstarren lassen. Da es jeden Tag ab nachmittags regnet, fielen auch unsere Ausflüge zum Strand etwas ins
Wasser und wir gammelten etwas rum und schlugen uns die Bäuche voll, denn in ganz Asien haben wir nie so billig gegessen wie hier. Für 2,50 Euro pro Person wurden wir jeden Abend mit Curry, Tom
Yam Suppe und frischgepressten Säften satt. Und es geht sogar noch billiger! Einfach ein Traum!
Wir fanden Borneo und dessen Einwohner super und überlegen schon, hier nochmal herzukommen, um dann geführte Trekkingtouren durch den Urwald zu unternehmen. Unter anderem kann man noch Elefanten,
Nasenaffen und riesige fleischfressende Pflanzen sehen, dass alles vielleicht dann in ein paar Jahren :-)