Bali
Zwei Wochen standen auf unserem Plan. Wir hatten unüberlegt gebucht, denn es herrscht momentan Regenzeit und wir waren anfangs etwas besorgt, dass es zwei Wochen durchschütten würde. Doch wir
hatten (zumindest am Anfang) riesen Glück und mega geiles Wetter, wie ja eigentlich schon seit Beginn der Reise (von der Südinsel Neuseelands mal abgesehen).
Weil wir Tauchen wollten entschieden wir uns dafür, die ersten Tage in dem winzigen Padangbai zu verbringen. Hier gibt es wirklich nicht sehr viel und die Sauberkeit des Ortes lässt absolut zu
wünschen übrig, aber wir hatten 3 totale Highlights:
Nr. 1: Unser erster Wracktauchgang
Nr. 2: Der beste Strand seit Beginn der Reise: glasklares Wasser, weißer Sandstrand, menschenleer und
Schnorchelmöglichkeiten, die so manchen Tauchgang übertreffen
Nr. 3: Ein super landshuter Paar mit denen wir einen genialen Abend verbrachten. Leider sind sie total gegen jegliche Art von Internetaufritten, deswegen haben wir aus Rücksicht kein Foto
gemacht.
Unsere Unterkunft war auch nicht so schlecht, allerdings wollten die ernsthaft, dass wir für alles extra bezahlen. Für 5 Tage stand uns nämlich nur ein Klopapier zu, der Rest ist „Service“ und
muss bezahlt werden…
Es war knallheiß und die Luftfeuchtigkeit betrug bestimmt 95 %, so dass wir über den wunderbaren Strand total glücklich waren. Nur der Weg dorthin war schweißtreibend, denn es geht steil den
berghoch und dauert ca. 15 Minuten. Das erste Mal hatten wir uns doch glatt verlaufen und so irrten wir 40 Minuten durch die Gegend, bis wir endlich angekommen waren.
An einem Abend wurden wir von unserem Tauchguide zu einer traditionellen Zeremonie eingeladen, an der wir natürlich gerne teilnahmen. Erst ist es etwas unspektakulär, es wird vorallem getanzt und ein paar Opfergaben werden verteilt. Doch dann geht das Spektakel los: Ein paar "in Trance" versetzte Typen rasten total aus! Sie schlagen wild um sich und schreien dabei wie am Spieß bis ein paar Männer sich mit voller Wucht auf sie stürzen und sie zu Boden werfen. Dort strampeln sie wild herum bis sie schließlich regungslos liegen bleiben. Alle 5 Minuten tickt ein anderer aus und das Spiel beginnt von vorn. Dabei schreit die Menschenmasse immer entsetzt auf und bringt sich in Sicherheit. Da wird nicht wussten, dass dies zur Zeremonie dazu gehörte und auch wenige Touristen hier waren, haben wir uns jedesmal aufs neue total erschrocken! Im Nachhinein haben wir über unsere Unwissenheit aber total gelacht und waren irgendwie auch erleichtert, dass es Teil der Show war :-)
Die nächste Station war Ubud, eine Stadt mitten im Regenwald, umringt von Reisterrassen. Für uns Naturliebhaber also genau das Richtige. Wir liehen uns einen Roller, um die Umgebung zu erkunden.
Zum ersten Mal brauchten wir auch unseren internationalen Führerschein, denn die korrupte Polizei ist total dahinter, Touristen abzuzocken. Den brauchten wir übrigens nicht mal, als wir uns ein
Auto in Australien kauften. Wir konnten uns zum Glück vollständig ausweisen und man lies uns weiterziehen. Nach 4 Tagen kam sie dann aber doch: Die Regenzeit war da. Wir saßen
in einem kleinen Lokal auf einer Dachterrasse, als das krasseste Gewitter anfing, dass wir jemals mitbekommen haben. Der Donnerschlag war dermaßen laut, dass alle Leute total erschraken und es
goss wie aus Eimern. Wir verbrachten eine ewige Zeit in dem Lokal, denn es war absolut unmöglich, auf die Straße zu treten. Als wir es dann doch endlich wagten, wieder Richtung Hotel zu fahren,
mussten wir feststellen, dass die Brücke total unter Wasser stand. Erst waren wir noch etwas zaghaft, denn wir waren uns nicht sicher, ob wir es schaffen würden, aber dann nahmen wir voll Anlauf
und sausten davon. Es war echt lustig und wir kamen klatschnass zuhause an. Am nächsten Abend gings dann wieder von vorne los. Diesmal aber so heftig, dass gleich in der ganzen Straße für mehrere
Stunden der Strom ausfiel. Wir fanden aber zum Glück ein japanisches Restaurant, in dem wir etwas zu essen bekamen und dort hatten wir den besten Reis unseres Lebens. Man kann sich nicht
vorstellen, was für Unterschiede die verschiedenen Reissorten haben, aber da wir uns seit Wochen täglich davon ernähren, schmecken wir jetzt schon den Unterschied zwischen hochwertig und weniger
hochwertig.
Letzte Station war Seminyak, gleich in der Nähe von dem berühmten Kuta, wo ja jeder angeblich so gerne Urlaub macht. Wir fanden es total kacke! Die Stadt ist überfüllt und schmutzig, man wird
jeden Meter von Verkäufern angequatscht, die einem zum Teil sogar hinterherlaufen und jedes, absolutes jedes Auto (oder Roller) hupt. Es ist ein einziges Hupkonzert, als hätte sie irgendeine
Weltmeisterschaft gewonnen. Es gibt auch keine Sehenswürdigkeiten oder ähnliches. Das Meer ist echt dreckig und der Strand pechschwarz. Von der Damenbinde bis zum Joghurtbecher schwimmt alles an
einem vorbei oder wird einem vor die Füße gespült. Okay, vielleicht sind wir etwas verwöhnt, weil wir an wunderschönen Plätzen waren, aber hätten wir dort unseren Jahresurlaub verbracht, wären
wir total enttäuscht gewesen. Nirgendwo in Bali kann man so teuer essen wie hier. Die Leute waren zwar schon alle nett, aber wir konnten uns echt nicht lange dort aufhalten. Gott sei Dank war
unser Hotel dafür absolut super! Man muss dazu sagen, es war auch für unsere Verhältnisse ziemlich teuer, aber wir hatten einen tollen Pool, an dem wir auch die meiste Zeit unseres Aufenthalts
verbrachten und super nettes Personal.
Fazit Bali: Der Osten und das Inland super, die Touristenzentren doof!