Von Adelaide durch den Nullabor Plain
Kurz bevor wir wieder nach Adelaide zurückkehrten, mussten wir natürlich noch
einen kleinen Stop in „Hahndorf“ einlegen. Man hört ständig, dass es ein typisch deutsches Dorf ist, mit Biergärten, deutschen Einwanderern usw. Früher war das bestimmt auch mal so, aber viel übrig
geblieben ist davon nicht. Es ist aber wirklich lustig, durch die Straßen zu laufen und die (unglaublich schlechte) deutsche Schlagermusik aus den paar Biergärten zu hören. Es werden einige
Biersorten angeboten, die allerdings so teuer sind, dass man sich von einem 0,5 l Glas locker eine Maß auf dem Oktoberfest leisten könnte.
In Adelaide haben wir dann gleich zu Beginn unseren Hugo in eine Autowerkstatt gegeben und einen gründlichen Check machen lassen. Wir waren wirklich ein bischen aufgeregt, immerhin ist er schon
26 Jahre alt, aber dafür ist er noch super in Schuss! Außer neuen Vorderbremsen, sowie ein paar Kleinigkeiten wie Ölwechsel und einem neuen Luftfilter mussten wir nichts weiter investieren.
Obwohl Australien wirklich schweineteuer ist, mussten wir hier gar nicht tief in die Tasche greifen. Alles zusammen haben wir so um die 300,00 Euro gezahlt. Ihr könnt uns glauben, wir waren
wirklich glücklich!!!
Unsere Post war auch komplett da, nur auf unser Paket aus Deutschland (randvoll mit all unseren Büchern) mussten wir noch etwas warten. Dieses haben wir zu Patrick, dem Cousin von unserer lieben
Rachael aus der Sauna geschickt. Patrick und sein Bruder sind wirklich super liebe Kerle, wir haben uns sofort total heimisch gefühlt. Obwohl er uns gar nicht kannte, hat er uns gleich in sein
Haus aufgenommen und uns verköstigt. Wir freuen uns schon sehr darauf, wenn wir uns wieder mit beiden in Adelaide treffen.
Voller Erwartungen sind wir dann nach Port Lincoln gedüst, weil wir UNBEDINGT Käfigtauchen mit weißen Haien machen wollten. Wir wussten von Anfang an, dass es eine teuere Angelegenheit ist, für
beide zusammen etwa 700,00 Euro. Doch als uns dann im Touristenbüro gesagt wurde, dass momentan keine Saison ist und die Wahrscheinlichkeit Haie zu sehen sehr gering ist, haben wir uns dann doch
dagegen entschieden. Wir sind wirklich extrem froh, dass uns diese Info im Touristenbüro gegeben wurde, denn am gleichen Abend haben wir ein deutsches Pärchen (Andi und Jacky) kennengelernt, die
für den nächsten Tag diesen Trip im Internet gebucht hatten. Da steht natürlich nix von „keine Saison“, sondern nur, dass bei dem „äußerst selten Fall, dass keine Haie auftauchen sollten“ es
einen Gutschein über die HÄLFTE des Betrages gibt, damit man wieder kommen kann, um es für einen Aufpreis nochmal zu versuchen… Wir haben wirklich mit den Beiden mitgezittert und als wir uns am
nächsten Abend wiedergetroffen haben, kam dann wirklich der Schock: Sie hatten nicht einen einzigen Hai gesehen! Andi war so enttäuscht und hatte dann auch keinen Bock mehr, nochmal 500 Dollar
extra zu zahlen, um dann vielleicht wieder keine zu sehen. Dafür haben wir uns dann einen schönen Abend gemacht, die Beiden hatten fangfrischen Fisch mitgebracht und so wurde zu später Stunde
noch ein abendliches BBQ eingelegt.
Nach diesen beiden Tagen trennten sich unsere Wege wieder, denn beide hatten ziemlich Zeitdruck. Wir sind dann in aller Ruhe in die Stadt gefahren um Großeinkauf zu machen, denn unsere nächste
Strecke war die „Nullabor“, eine ewig lange Straße nach Western Australia. Nullabor bedeutet soviel wie „kein Baum“, womit diese karge Strecke teilweise auch ganz gut getroffen ist. Ausgangspunkt
ist Ceduna, wo wir nochmal auf den Campingplatz gegangen sind. Hier haben wir Geoff, Joy und einige andere Australier kennengelernt. Sie waren eine total lustige Runde und haben uns viele tolle
Insidertips gegeben, die wir in unserer ganzen Australienreise noch gut gebrauchen können. Mit 70 l Trinkwasser und einem prall gefühlten Vorratsschrank ging es dann los. Wir tippten die Route in
unser Navi ein und auf dem Display erschien: „Fahren Sie 1195 km und biegen Sie in 1193 km links ab“ Ihr seht also, wir waren erstmal mit Autofahren beschäftigt. Mittlerweile fährt sogar Isi ab
und zu! Die Strecke ansich ist auch ziemlich faszinierend, weil es wirklich absolut GAR NICHTS gibt. Obwohl das eigentlich nicht stimmt, denn was es wirklich massig gibt, sind Fliegen. Die sind
der Horror! Alle 300 km kommt eine Tankstelle (an der der Liter auch gleich mal 50 Cent teurer ist), an der man natürlich tankt und sofort stürzen sich die Fliegen auf einen! Die sind viel
aufdringlicher als in Deutschland, denn vorzugsweise fliegen sie in die Nase und die Augen. Da ist es in der trockenen Hitze nämlich schön feucht…
Ziemlich k.o. kamen wir nach 2 Tagen Dauerfahrt dann auch in Norsemann, der ersten "Stadt" (1000 Einwohner) nach langem wieder an, aber wir sind sofort Richtung Wave Rock gefahren, von wo euch
unser nächster Reisebericht erwartet.