Unterwegs zu den Walhaien

Nächster Stop: Exmouth! Wir waren bereit einen kleinen Umweg zu fahren (für westaustralische Verhältnisse heißt das: 500 km), der gar nicht so ungefährlich ist. Es gibt hier massig wilde Tiere, wirklich überall! Man sieht Ziegen und Schafe im Straßenrand, Kangaroos und Emus überqueren gemütlich vor einem die Sraße und vorallem riesige Kühe sind ständig zu sehen. Die lassen sich auch durch nichts aus der Ruhe bringen und ab und zu sieht man ein paar Tote am Straßenrand, die ziemlich böse mit Autos zusammengestoßen sind. Deswegen ist es hier auch absolut nicht empfehlenswert im dunkeln zu fahren, was leider schon ab 18:00 Uhr der Fall ist. Vorher wurde noch ein kurzer Umweg zu den Blow Holes gemacht. Hier wird das Wasser durch ein Loch an der felsigen Küste so sehr nach oben gedrückt, das eine riesige und viele kleine Fontänen in die Luft schießen. Wir sind ein paar mal wirklich nass geworden und Danny war eifrig damit beschäftigt, seine Kamera zu schützen. 
Am nächsten Morgen kamen wir dann aufgeregt in Exmouth an und sind sofort in das Besucherzentrum gestürmt um unseren Trip zu buchen. Ist natürlich nicht billig, ca. 500 Euro haben wir hingelegt, aber es ist wirklich ein einmaliges Erlebnis! Man wird morgens in einem alten klapprigen Bus abgeholt und besteigt eine kleines mini Boot, auf dem ca. 20 Schnorchler sind und die Crew. Dann geht es langsam an mit einem Schnorchelgang über Korallen und vielen bunten Fischen, was wirklich sehr nett war. Aber dann wird es stressig: Mit einem Affenzahn braust man über das offene Meer, das Wasser spritzt einem nur so um die Ohren, alles ist batschnass und das Boot hebt bei dem starken Wellengang ständig ab. Isi hat das leider nicht ganz so gut verkraftet und schon vor dem ersten Gang mit dem Walhai sich 2x übergeben (eigentlich wird sie gar nicht so sehr seekrank, wir waren selbst überrascht). Wird der Hai dann aufgespührt schreit ein Crewmitglied wie am Spieß und alle Leute jumpen ins Wasser. Dort angekommen taucht man sofort ab und muss sich orientieren, wo denn der Walhai eigentlich genau ist und in welche Richtung er überhaupt schwimmt. Kaum ist er da (was wirklich grandios ist, denn immerhin steuert ein 5 Meter langer Fisch auf dich zu) ist er auch schon wieder weg. Man paddelt wie ein Bekloppter hinterher, ist aber viel zu langsam. Dabei schlagen einem die Wellen ins Gesicht, man schluckt literweise Salzwasser und wenn man wieder auftaucht ist man fix und fertig, das Boot meilenweit entfernt und einem wird schlecht. Beim 2. Mal wars dann schon etwas besser, denn man braucht in bisschen Übung. Leider war der Wellengang so stark, dass sich Isi noch im Wasser übergeben musste. Danach war für sie schnorcheln nicht mehr drin, Danny ging noch einmal mit und ist direkt über dem Walhai geschwommen, was einfach geil war!!! Anschließend ging es auch Danny nicht mehr ganz so gut und wir haben die letzten 2 Gänge ausgelassen. Wir waren auch nicht die einzigen, denen es schlecht ging, Lukas (ein netter Berliner) ist auch Taucher und wurde zum ersten mal richtig Seekrank. Erst nachdem wir wieder in seichten Gewässern waren und das leckere Mittagessen aufgetischt wurde, ging es allen wieder besser :-) Außerdem wartete noch eine schöne Überraschung auf Isi, denn zwei nette Australier, Cedric und Avril zeigten uns ein Bild von Isi mit dem Walhai im Hintergrund! Das war natürlich ein total Glückstreffer, denn Isi ist wohl einfach vor seiner Linse rumgeschwommen. Wir haben uns tierisch gefreut und sie versprachen uns, dass Foto per Mail zu schicken, was ein paar Tage später auch der Fall war!
Gelohnt hat sich der Ausflug trotz der Strapazen auf jeden Fall, denn es war eine einmalige Erfahrung, die wir bestimmt nie wieder machen werden. Wenn wir uns im nachhinein die Bilder und Videos anschauen denken wir immer, was für ein tolles Erlebnis es war und wie froh wir sind, das Geld investiert zu haben. Das nächste Mal würden wir nur im Voraus Medikamente nehmen…!