Spärlich besiedelte 2800 Km

Der Weg vom Karijini NP nach Darwin war extrem lang und einsam. Insgesamt 2800 km mit nur vier wirklichen Städten dazwischen. Davon haben gerade mal zwei eine Einwohnerzahl von knapp über 10.000. Trotzdem ist jede Stadt für sich ein kleines Highlight, weil man sich nach endlosen Kilometern immer wieder über ein bisschen Zivilisation freut. Die Leute auf den Campingplätzen sind extrem gesellig und man quatscht die ganze Zeit mit seinen Nachbarn über Gott und die Welt. Witzig ist es immer, wenn sie erfahren, dass man aus Deutschland ist. Denn JEDER hat irgendeinen Verwandten in Deutschland oder war schon hier. Beliebtestes Ziel laut unserer Umfrage: Heidelberg (wer hätte das gedacht?!).
Auf den Weg zwischen diesen Orten begegnen einem zwischen den vielen Riesentrucks, den sogenannten Roadtrains vorallem wilde Tiere. Sogar Wildpferde grasen hier direkt neben der Straße! Und im Geiki NP haben wir vom Ufer aus Süßwasserkrokodile gesichtet!
Eine nicht ganz so schönes Erlebnis hatten wir dann leider auch noch: In Kununurra (eine dieser Städte, Einwohnerzahl zwischen 5000 und 6000) wurde wir beklaut! Und das auch noch von zwei Aborigineskinder, die gerade mal zwischen 5 und 7 Jahren alt waren. Wir saßen ganz gemütlich an unserem Tisch im Auto und haben unsere E-Mails gecheckt (Internetempfang muss immer sofort ausgenutzt werden!) Der Vorhang war zugezogen, damit die Sonne nicht so sehr auf dem Bildschirm spiegelte. Plötzlich wurde er beiseite geschoben und zwei wirkliche niedliche Kids standen im Auto. Sie fragten alles mögliche, sahen sich dabei aber immer wieder genau um. Natürlich haben wir uns nichts dabei gedacht, es waren immerhin kleine Kinder. Ganz unverhofft sagten sie auf einmal, sie müssten jetzt wieder los und weg waren sie. Und zwar mit unseren superguten Taschenlampe und den schweineteuren Aufladebatterien für Dannys Fotoblitz! Wir sind uns zu 100 % sicher, denn alles liegt immer am gleichen Fleck! Bei ca. 3 qm „Wohnfläche“ muss man nämlich schon etwas Ordnung halten :-) Jedenfalls geht es uns ja nicht um die Taschenlampe, wir haben noch eine zweite dabei, sondern wir waren einfach entsetzt, von zwei kleinen Kindern beklaut zu werden. Und das schlimme ist, dass es absolut niemanden überrascht, sondern das hier ganz normal ist und anscheinend zur „Tagesordnung“ gehört. Was wir schon für Geschichten von den Australiern gehört haben… da sträuben sich einem echt die Haare zu Berge! Dabei sind wir wirklich interessiert in der Geschichte der Ureinwohner und irgendwie ist das alles einfach traurig was hier so abgeht! Alkohol ist ebenfalls ein Riesenproblem und man sieht ziemlich oft betrunkene Aborigines irgendwo rumliegen oder in irgendeine Ecke pinkeln.