Karijini National Park

Wir fuhren weiter Richtung Landesinnere, weil wir so vieles von dem wunderschönen Karijini National Park gehört hatten und den wollten wir uns natürlich anschauen. Um dorthin zu gelangen, mussten wir mal wieder enorme Kilometer schruppen, insgesamt fast 600. Der Weg war öde, es gab absolut nichts zu sehen außer rotem Sand, etwas Spinnefaxgras und ab und zu ein kleiner Hügel. Hier sind sogar Bäume eine echte Rarität und wir waren wirklich froh, als wir nach einem ganzen Tag fahrt endlich ankamen.
Früh um 7 Uhr gings los und wir beschlossen, einen Zweitagespass zu kaufen. Das stellte sich dann schon fast als kleinen Fehler raus, denn es war so schön, dass wir besser 3 Tage geblieben wären. Es gibt einige tiefe Schluchten aus leuchtend roten Felsen, in die man durch eingeschlagene Stufen hinabsteigen kann. Ab da gehen die verschieden schweren Wanderwege los, die es zum Teil echt in sich haben! Aber jeder einzelne lohnt sich, denn man kommt zu Wasserfällen, zu „Pools“, in denen man baden kann, man sieht einfach eine unglaubliche Flora und Fauna! Vor allem waren wir so klug, die schwierigste aller Wanderungen am 2. Tag gleich um 7:00 Uhr morgens zu beginnen, weil es ab 10:00 Uhr schon um die 30 Grad hat.  Der Weg hat die Schwierigkeitsstufe 5 und man muss nicht nur über meterhohe Felsvorsprünge klettern sondern auch durch brusthohes eiskaltes Wasser wandern. Wir waren schon über 90 Minuten unterwegs, in der wir keiner Menschenseele begegneten, als wir zu diesem Bach kamen und da wir natürlich die komplette Fotoausrüstung dabei hatten, beschlossen wir lieber umzukehren und die nächste Schlucht zu durchwandern. In dieser trafen wir dann auch einige nette deutsche Backpacker, die uns erzählten, sie hätten die Schlucht geschafft, ohne auch nur ein einziges Mal nass zu werden. Das mussten wir natürlich auch versuchen! Sicherheitshalber nahmen wir nichts mit außer eine Flasche Wasser, zogen unsere Badesachen an und bei einer Affenhitze gings los. Also, wir wissen ja echt nicht wie sie das geschafft hatten, aber wir wurden nass! Wir schafften es zwar, über Felsvorsprünge trocken über den Bach zu kommen, doch beim schwersten Teil, dem Spiderwalk war es dann einfach unmöglich. Man muss einen ein-Meter-breiten Felsvorsprung so gehen, dass man jeden Fuß auf der einen Seite der Wand „einhakt“. Es ist extrem rutschig, oft gibt es keine richtige Möglichkeit Halt zu bekommen und dann weiß man weder ein noch aus. Isi dachte sich, es wäre einfacher durch den unten entlanglaufenden Bachlauf zu wandern, aber sie verlor das Gleichgewicht und rutschte mit einem kleinen Wasserfall hinunter! Im ersten Moment sind wir total erschrocken, weil es wirklich steil bergab ging und Danny sprang sofort hinterher. Außer ein paar Prellungen ist aber nichts passiert, sie hatte einen großen blauen Fleck am Ellenbogen und der Hintern tat die nächsten Tage weh, aber sonst ist alles okay :-) Da wir dann sowieso schon total nass waren, ist Danny auch gleich im „Pool“ baden gegangen und den Rückweg sind wir dann auch im Wasser gelaufen, da dass weit weniger ungefährlich ist, als auf dem Abhang rumzukrakseln. Es war wirklich ein Spaß und wir müssen sagen, dass das bis jetzt unser schönster National Park war!
Sogar unsere erste Schlange haben wir gesehen und wir vermuten, dass es sich um den Taipan handelt! Wir sind uns nicht sicher und müssen das Bild noch einem Ranger zeigen, aber sollte es der Taipan sein, sind wir auf die giftigste Schlange DER WELT gestoßen!!! Wir haben die Bilder natürlich mit genügend Sicherheitsabstand aufgenommen! Wenn wir Bescheid wissen, werden wir das auf jeden Fall in den nächsten Berichten erwähnen.
Wir sind mittlerweile  schon im Northern Territory, wo es uns ausgesprochen gut gefällt. Morgen werden wir Richtung Kakadu N.P. fahren , auf den wir schon riesig gespannt sind und dort einige Tage verbringen. Danach werden wir Thomas Omi in Darwin besuchen, auf die wir uns auch schon total freuen. Heute haben wir mit ihr telefoniert und wir haben den Eindruck, dass sie sich auch auf unsere Gesellschaft freut. Sie hat sogar einen eigenen Pool und meinte, bei ihr hätten wir dann richtig Zeit zum relaxen nach all den Abenteuern, die wir bis jetzt so erlebt hätten. Lieb, oder?