Das Hostelleben
So kacke die Arbeit ist, um so schöner ist das Hostelleben. Nachdem wir uns anfangs etwas darüber geärgert
haben, so viel Geld für das Hostel zahlen zu müssen, umso schöner finden wir es jetzt. Wir sind eine super Gemeinschaft und lernen viele verschiedene Kulturen kennen. Von Anfang an hatten wir uns
gleich super mit Erik und Stefan aus Schweden verstanden. Sie sind total lustig und wir haben uns ständig über uns „Elend“ amüsiert. Wir haben den ganzen Tag zusammen gegammelt, haben abends
gekocht und an unserem freien Tagen waren wir angeln oder im Nationalpark wandern. Mittlerweile hat Stefan gekündigt und ist nach Sydney und Erik wurde entlassen. Allerdings gab es ein klares
Zeichen dafür, dass sich die beiden nie hätten trennen dürfen, denn nachdem wir Stefan Sonntags zum Flughafen brachten, wurde er in der gleichen Nacht ausgeraubt! Sie haben seinen kompletten
Rucksack mit allen Klamotten gestohlen, aber zum Glück haben sie ihm wenigstens den Tagesrucksack mit den Dokumenten und dem Laptop gelassen. Am nächsten Tag wurde Erik aus der Farm
geworfen… Wir waren wirklich traurig darüber, dass beide gegangen sind, aber es kommen immer wieder
neue und nette Leute. Besonders toll ist das abendliche Kochen. Es ist total spannend, den Japanern beim kochen zuzusehen und anschließend zu probieren. Neulich hatten wir Tunfischsalat gemacht
und Kengo (ein Japaner) hatte mitgegessen. Dafür hat er uns am nächsten Tag gleich Pizza gemacht. Ziemlich lieb, oder?
Wir haben hier jede Menge lustiger Erlebnisse, z.B. hatte Hagen (netter Berliner) ein Problem mit seiner Autobatterie und wir haben sie ihm überbrückt. Das ganze hat so lange gedauert, dass wir
ausversehen die Autotür von ihm zugeschlagen haben und das Auto sich komplett selbst absperrte. Zu erst waren wir überrascht, dass so eine alte Kiste sich überhaupt selbst absperren kann, doch
dann eröffnete uns Hagen, dass der Ersatzschlüssel ebenfalls im Auto ist. Der Hauptschlüssel steckt also in der Zündung, während der Ersatzschlüssel geschickterweise im Handschuhfach lag. Nach
einer kurzen Überlegungszeit kamen Hagen und Matt (aus England) zu dem Entschluss, es wäre das Beste, einfach ein Fenster einzuschlagen. Das ist gar nicht so einfach! Wir gingen alle auf
Sicherheitsabstand, aber Matt musste bestimmt 5x mit einem Topf auf das Auto einschlagen, bevor die Scheibe endlich zu Bruch ging. Wir haben uns wirklich schiefgelacht! Die Krönung war, dass Matt
das Auto von Hagen kaufen wollte und Hagen zu ihm sagte: „Hey, Überraschung: Ich geb dir Rabatt!“