Abschied, Pinnacles und Kalbarri National Park

Kurz vor unserer Abreise mussten wir unser treues Gefährt nochmal in die Werkstatt geben, denn unsere Wasserpumpe hatte den Geist aufgegeben. Wir waren ja eigentlich ziemlich froh, dass es uns noch hier passiert ist und nicht irgendwo auf den endlosen Straßen, die uns erwarteten. Bei diesem Anlass haben wir uns auch gleich noch zwei neue Reifen gegönnt und so stand unserer Weiterfahrt nichts mehr im Wege. Vorher wurden wir noch von Nick und Julie zu einem Abschiedsessen eingeladen. Es gab eine wirkliche Delikatesse, frischgefangenen Dhufish. Er kommt nur an der unteren Küste Westaustraliens vor und man muss extrem weit mit dem Boot rausfahren, um einen zu fangen. Sogar in der Region hier ist er ziemlich teuer, wenn man ihn an der Frischtheke kauft. Dazu tranken wir erlesene Weine und Eierlikör und als Nachspeise gab es sogar noch einen in herzform gebackenen Schokoladenkuchen! Es war wirklich ein Fest, wir waren alle ein kleines bisschen betrunken und auch etwas traurig, denn so nette Chefs finden Backpacker wirklich nicht alle Tage.
Unsere erste Etappe war mal wieder Perth, wo wir Großeinkauf in der Ikea machten und uns eine flauschige Daunendecke gönnten. Eigentlich hätten wir sie im nachhinein gar nicht wirklich gebraucht, denn man merkt jede 100 km die man weiter in den Norden fährt und mittlerweile ist es mit 35 Grad wirklich heiß. Allerdings kann es in der Wüste nachts noch ziemlich kalt werden und so sind wir auf alles astrein vorbereitet!
Erster Nationalpark den wir ansteuerten war die Pinnacles Dessert, eine ziemlich große Wüste mit tausenden Kalksteinnadeln, die senkrecht aus dem Sand ragen. Sie sind wirklich ein Naturphänomen, denn wo gibt es in der Wüste was sehen außer Sand…? Nachdem wir einen kompletten Tag hier verbrachten fuhren wir weiter zum Kalbarri Nationalpark. Und auf dem Weg dorthin, gibt es wirklich etwas einzigartiges: 1970 war der Farmer Leonard Casley so sauer auf den australischen Staat, dass er kurzerhand seine eigene Regierung gründete. Er ernannte sich selbst zum „Prince Leonard of Hutt“ und seine Frau zur „Princess Shirley“. Er führte seine eigene Währung ein, druckte Briefmarken und Reisepässe. Für 250 Dollar pro Jahr kann man die Staatsbürgerschaft erwerben und für ein paar Dollar sich einen Stempel in seinen Reisepass stempeln lassen. Australien ist doch wirklich ein verrücktes Land!
Im Kalbarri N.P. mussten wir dann leider auf einiges verzichten, da wir kein Allrad fahren. Sowieso ist im Westend ein Allrad die beste Alternative, denn überall verlaufen Dirtroads, die wir immer mit ca. 20 km/h entlang fahren müssen. So mussten wir uns mit der Küstengegeben begnügen, was aber auch sehr schön war!